Ruedi Walti
Konzept.
Der Neubau soll so künstlich und abstrakt wie möglich im Flussraum und im Hang in Erscheinung treten. Ein durchgehendes, horizontal gegliedertes Band mit grossen Spannweiten löst sich vom Hang, wird zum Brückenbalken und liegt als Band wieder auf der Böschung. Das Band besteht in der vertikalen Reihung aus Stützmauer, Brücke, Stützmauer und in der horizontalen Schichtung aus Kasten und Platte.
Das durchlaufende Profil wirkt über seine ganze Länge elegant und dynamisch und weist damit auf seine Funktion als Eisenbahnbrücke hin. Die Auflager sind nicht sichtbar, die zurückversetzten, im Schatten liegenden Stützen wirken abstrakt.
Spannweiten.
Der bestehende Viadukt der Heitersberglinie und die Brücke über die Limmat geben die Rahmenbedingungen für den neuen Viadukt vor. Der Viadukt hat Spannweiten von 25 Metern. Die Stützen des Neubaus werden im gleichen Rhythmus gestellt, allerdings mit Spannweiten von 50 Metern. Gestalterisch ist eine Unterscheidung erwünscht. Der Hang und der Uferweg sollen mit möglichst wenig Stützen tangiert werden, der neue Viadukt wirkt kräftig und dynamisch.
Querschnitt, Auflager, Stützen.
Der gewählte Stützenabstand von 50 Metern hat Auswirkungen auf den Querschnitt. Die Tragplatte liegt auf einem Kasten, welcher optisch nahtlos in die Stützmauern übergeht. Auch die beiden Auflager sollen so wenig wie möglich in Erscheinung treten. Die beiden Bänder von Tragplatte resp. Träger und Stützmauer verlaufen optisch ohne Absatz und Unterbrechung. In Übereinstimmung mit den einfachen kubischen Formen des Bauwerkes werden Rechteckstützen verwendet, die gleich breit wie der Tragkasten ausgebildet sind.
Architektur:
Dürig AG, Zürich
Joanna Domagalski, Jean-Pierre Dürig, Jan Heider, Bettina Kimmig
Bauingenieure:
INGE SLW-KLW: Bänziger Partner AG, Zürich
Locher Ingenieure AG
Jauslin Stebler AG